• Harnsäure
  • Harnsäurespiegel
  • Ernährungstipps bei erhöhten Harnsäurewerten

  • Harnsäure - HS
    Harnsäure fällt beim Stoffwechsel an. Sie ist sozusagen ein Nebenprodukt, das vor allem beim Abbau von Zellkernmaterial entsteht. Außerdem nehmen wir Harnsäure mit purinreichen Lebensmitteln (wie Fleisch und Innereien) zu uns. Normalerweise wird die Harnsäure über Nieren und Darm ausgeschieden. Fällt jedoch zu viel Harnsäure an oder ist die Ausscheidungsfunktion gestört, steigt die Harnsäure im Blut an - und lagert sich schließlich in Form von Harnsäurekristallen an verschiedenen Stellen im Körper ab. Die Kristalle bilden im weichen Bindegewebe Gichtknoten (Tophi) oder Steine in den Nieren, beides ist für die Betroffenen sehr schmerzhaft.

    Weil überhöhte Harnsäure im Blut auf eine als Gicht bezeichnete Stoffwechselstörung hinweisen, sollte der Harnsäurespiegel bestimmt werden. Die eigentliche Ursache für diesen gestörten Stoffwechsel ist noch nicht bekannt. Die übermäßige Produktion von Harnsäure scheint anlagebedingt zu sein und tritt bei Männern siebenmal häufiger auf als bei Frauen.
    Der Harnsäurespiegel im Blut sollte untersucht werden, wenn Ihr Gewicht, Ihr Blutdruck oder Ihre Fett- und Blutzuckerwerte hoch sind, wenn Sie gerade radikal abspecken oder Verwandte haben, die von der Gicht geplagt sind.
    Im akuten Stadium sind die befallenen schmerzenden Gelenke geschwollen und oft auch gerötet. Am liebsten nagt die Gicht an dem schlecht durchbluteten Gewebe, an den Fuß- und Großzehengelenken, seltener an den Knie- Finger- und Handgelenken.

    Harnsäure-Normalwerte
    Frauen und Kinder:   2,40 bis 5,70 Milligramm pro Deziliter Blut
    Männer: 3,40 bis 7,00 Milligramm pro Deziliter Blut

    Der Harnsäurespiegel
    hängt stark von der Ernährung ab. Er steigt zum Beispiel, wenn Sie purinreiche Nahrung wie Fleisch, Innereien, Wurst und Fisch bevorzugen, weil bei deren Verstoffwechselung vermehrt Harnsäure als Abbauprodukt anfällt. Außer bei der Gicht klettern die Werte bei Nierenfunktionsstörungen, bei Hungerzuständen, bei Erkrankungen, bei denen die Zellen zugrunde gehen (dazu zählen einige Muskelkrankheit en, Schuppenflechte, Blutarmut, Krebs) und bei chronischen Vergiftungen mit Blei und Kohlenmonoxid in die Höhe.

    Schließlich erhöhen manche Arzneien die Konzentration von Harnsäure. Dazu zählen Mittel zur Entwässerung (Diuretika) und zu Behandlung von Tuberkulose. Abnorm niedrige Harnsäurewerte werden bisweilen bei Menschen mit schweren Leberschäden, mit Krebs oder einigen sehr seltenen Krankheiten festgestellt.
    Etliche Medikamente verringern aber auch den Harnsäuregehalt im Blut, weil sie so ganz nebenbei dafür sorgen, dass der Stoff schneller ausgeschieden wird. Antirheumatika, Aspirin und einige Hustenmittel gehören beispielsweise dazu.
    Falls Sie keine der beschriebenen Krankheitssymptome bei sich feststellen, sollte der Harnsäurespiegel ab dem vollendeten 35. Lebensjahr alle zwei Jahre beim Checkup kontrolliert werden.